April 1812.

1. Rasttag.

Angenehmer Nachmittag. Lustiger Abend. Meine Verwunderung bey meiner Nachhauskunft.

2. nach Knauthaye. Regiments]-S[tab] Sch?nau. E[scadrons]-St[ab] Gro?zschocher. (Cantonnement bis zum 6. April. Quartier im sch?nen Schlo? des reichen Grafen v[on] Hohenthal.{384} Seine sch?ne Bibliothek. Rhein— und Burgunder Wein.)

den 4^ten Revue in Leipzig vor dem Kronprinzen.

Porzellan. Magazin{385}. Die Plei?enburg{386}.

F?rster Nischt.

// S. 8//

7. Durch Leipzig (sch?ne grose Stadt.) und Taucha nach Zschedtga. R[egiments]-S[tab] Wedelwiz. E[scadrons]-St[ab] R?dgen.

Schlechtes Quartier.

8. durch Eulenburg nach Roizsch. R[egiments-] u[nd] E[scadrons]-St[ab] Gro?wig. Quartier im Schlo? des Herrn v[on] Ende. Der Bratenproze?.

9. Am Schlachtfeld von Torgau{387} vorbey durch die Festung Torgau ?ber die Elbe nach Luckau. R[egiments]-St[ab] Neideck.

Schlechte Witterung. Mittelm?siges Quartier.

10. durch Herzberg nach Frankenhayn. R[egiments]-S[tab] Stechau. Herzberg artiges St?dtchen. Schlechtes Quartier.

11. Nach Beesdau. R[egiments]-St[ab] B?rnsdorf. Von heute an auf Napoleons Befehl vom W?rttembergischen Corps getrennt, bey der Brigade des Generals Ornano{388}, Division des Generals Watier de S[ain]t Alphonse{389}. (Kadet v[on] Cartaus.) Gutes Quartier im Schlo?.

12. durch L?bben (artiges St?dtchen){390} nach D?rrenhof. R[egiments-] u[nd] E[scadrons]-St[ab] Schiepzig.

Wendische Sprache. Letztes Quartier in Sachsen, wo im Durchschnitt alle gut waren.

13. durch Kossenblatt (brandenburgische Grenze) nach Beeskow.

Quartier beim Pfarrer.

14. durch M?llrose, wo wir am KronPrinzen von W?rttemberg vorbeydefilirten, nach Frankfurt a[n] d[er] Oder. (Sch?ne Stadt)

// S. 9//

15. Rasttag. Vergn?gter Abend. Theure Rache an den Meubles{391} wegen der Ungef?lligkeit des Hauswirths.

16. Vor dem Abmarsch Rev?e vor dem General Ornano. Ueber die Oder auf der Strasse nach Posen am Schlachtfeld von Kunersdorf{392} vorbey nach Storkow. R[egiments]-St[ab] Drossen. Gutes Quartier. Letzter Punsch.

17. durch Drossen nach Langenfeld und Neum?hle. R[egiments]-St[ab] Zilenzig. (letztes Quartier im Brandenburgischen.) Gutes Quartier.

18. durch Zilenzig und Czermeissel. (Polnische Grenze) nach Kloster Paradies. (Benedikt[iner]). R[egiments]-St[ab] Meseriz. E[scadrons]-St[ab] Altenhoff. (Polnischer Wein)

Paradies — sch?nes Kloster. Gutes Quartier. Unterschied zwischen Brandenburg und Polen.

19. Nach L?win. R[egiments]-St[ab] Petcze. E[scadrons]-St[ab] Szillin. (Polnische Schweinerey. Sehr schlechtes Quartier)

20. durch Pinne nach Chelmo. R[egiments]-St[ab] Pinne. (Quartier im Schlo? des Grafen Stanicki)

21. Nach Malosendzinko. R[egiments]-St[ab] Buke. E[scadrons]-St[ab] Wielkisendzinko. (Abends im Schlo? des Grafen Prujimski. Seine Unterhal

tung mit dem Oberst v[on] M[ilkau]{393}. Polnischer Adelstolz. Sch?ne Tochter des Grafen. Der Kosakentanz. Polnisches Nachtessen.

// S. 10//

Schlechtes Quartier.

22. An Posen vorbey nach Loban. R[egiments]-St[ab] Posen. E[scad- rons]-St[ab] Demsen. Windm?hlen bey Posen. Die D?rfer bey Posen herum sind gr?stentheils von deutschen Kolonisten angelegt und bewohnt. Nur wenige reden die Landessprache, und ?berhaupt unterscheiden sie sich von den Pohlen sehr zu ihrem Vortheil, sind aber deswegen von denselben geha?t.

23. Rasttag.

24. durch Posen. (Pohle: Posnania, sch?ne betr?chtliche Stadt) ?ber die Warthe durch Pudewiz (Pohle: Pobiedziska) nach Panskiaklinka. R[egiments]-St[ab] Pudewiz. E[scadrons]-St[ab] Koszalkowikorki.

Schlechtes Quartier. Abends Wasserfahrt.

25. durch Gnesen. (Pohle: Gniesna — Sitz eines Erzbischoffs. — Groser Pferdemarkt. —) nach Czecznigrolewski{394}. R[egiments]-St[ab] u. E[scadrons]- St[ab] Gnesen. Gutes Quartier im Schlosse bey einem Grafen. Seine und des Pfarrers Extase bey der Schilderung W?rttembergs.

26. durch Trczmezno, Wilatawo und Kwiesziscevo nach Gora. Regiments]-St[ab] Kwiesziscevo. E[scadrons]-St[ab] Szarnotul. l.ter und 2.ter Zug Kornowa. (Armuth des Edelmanns in Kornowa und groser Luxus seiner T?chter, die Fenster mit Papier verpappt. 1. Federbett f?r das Ehepaar, Strohs?cke die Betten der Fr?ulein T?chter. 1. zerbrochenes Glas f?r die ganze Familie. Die T?chter in Seide gekleidet, 1. Kammer-Jungfer zu ihrer Bedienung)

// S. 11//

Schlechtes Quartier bey Deutschen. Nachmittags Besuch in Kornowa.

27. durch Strzelno und Kruszwica nach Puewko. R[egiments]-St[ab] Radczejew. E[scadrons]-St[ab] Bronijewo.

Schlechte Witterung. M?useturm in Winowraclaw. Schlechtes Quartier.

28. durch Radczejew und Dobrczin nach Brzeac{395}. R[egiments]-St[ab] Wraclawek. (viele W?rttemberger in Radczejew.)

Kirschengeist{396} {397} beym Oberpr?fecten in Radczejew. Fr?hst?ck in der Post. Gutes Quartier bey einem Beamten.

29. Rasttag (In Brzesc in der umliegenden Gegend ist der Weichselzopf29 sehr h?ufig)

der Podpr?fect{398}. Patriotismus des Beamten. Seine Artigkeit. Zuchthaus in Brzesc.

30. durch Wraclawek ?ber die Weichsel, wo wir in grosen B?ten{399} zu 70. bis 80. Pferden ?bergeschifft wurden, nach Maliczewo. R[egiments]-St[ab] Lipno. E[scadrons]-St[ab] Ostrawita. (Unbegreifliche Dummheit des Unter-Officiers Sturm, der die Avantgarde f?hrte. Das erste Dorf auf dem rechten Ufer der Weichsel gew?hrte durch seine deutsche Bauart, Reinlichkeit, und seinen Anschein von Wohlhabenheit einen ?berraschenden Eindruck. Gutes Quartier bey einem Edelmann.)

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