Januar 1813.

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In Inowraclaw sollte die noch ?brig gebliebene Mannschaft wieder geordnet werden, und bis zur Ankunft der Erg?nzungs-Mannschaft da bleiben, um dann wieder gegen den Feind zu marschiren. Als aber der K?nig von W?rttemberg von der g?nzlichen Aufl?sung und Vernichtung seines Armeecorps benachrichtigt wurde{494}, erlie? er den Befehl, da? die Officiere so schnell als m?glich ins Vaterland zur?ckreisen, die Soldaten aber unter der Aufsicht einiger Officiere zur?ckmarschiren sollten.

In Gesellschaft des OberLieutenants Grafen v[on] Graevenitz reiste ich mit Vorspann den

7. von Inowraclaw ab, ?ber Pakosz. (2. M[eilen]) Mogilno. (1. M[eile]) und Trzemezno. (2. M[eilen]) nach Gnesen. (2. M[eilen])

8. durch Pudewiz. (3. M[eilen]) Posen. (3. M[eilen]) und Moszyn (2 1/2. M[eilen]) nach Czempin. (1 1/2. M[eilen])

9. durch Kosten (1 1/2. M[eilen]) und Smygel (1 1/2. M[eilen]) nach Fraustadt (3. M[eilen]). Die beiden ersten St?dtchen sind ziemlich gut gebaut, und man bemerkt sehr wohl, da? man der deutschen Gr?nze immer n?her kommt. Fraustadt hat eine ziemlich grose sch?ne vor 10. Jahren neu aufgebaute Vorstadt, und ist die letzte polnische Stadt gegen Schlesien zu.

10. ?ber die Oder, durch die Festung Glogau ?ber Beuthen,

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nach Neust?dtel. (nach Glogau 3. M[eilen], nach Beuthen 3. M[eilen], nach Neust[?dtel] 1. M[eile]) Auf der Oder Seite hat Glogau sehr bedeutende Festungswerke. Ueber Mittag im deutschen Haus.

11. durch Sagan (4. M[eilen]) und Surau (1 1/2. M[eilen]) erste s?chsische Stadt nach Muskau. (4. M[eilen]) Alle 3. sind sch?ne St?dtchen. Bey Sagan ?ber den Bober. Bey Muskau ?ber die Nei?e. Ueber Mittag in Surau im Stern.

12. durch Spremberg (2 1/2. M[eilen]) Hoyerswerda. (3. M[eilen]) und K?nigsbr?ck (3 1/2. M[eilen]) ?ber die Elbe nach Dresden. (3. M[eilen]) Bey Hoyerswerda ?ber die schwarze Elster. — Die sch?ne steinerne Elbebr?cke. Sehr grose und kostbare R?stkammer in Dresden. Die sch?ne Frauenkirche nach dem Modell der S[an]kt Peterskirche in Rom. Herrliche Aussicht von dem Thurm derselben. Pr?chtige Porzellan-Niederlage.{495} Br?hlischer Garten.{496}

15. Im Elbethal abw?rts durch Meissen (2 1/2. M[eilen]) und No?en (2. M[eilen]) nach Freyberg (2. M[eilen]) In Dresden wieder ?ber die Elbe zur?ck, und im herrlichen Thal bis Meissen, wo wir die Elbe wieder passirten. Auf dem Schlosse in Meissen die grose sch?ne Porzellan-Fabrik und Niederlage.{497} Meissen ein artiges St?dtchen. Von Meissen an ?ber das Erzgeb?rge. No?en hat ein groses altes Schlo?. Freyberg ist eine gut

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gebaute betr?chtliche, aber todte Stadt mit einem grosen sch?nen Schlo?. Bergwerke bey Freyberg.

16. durch Oederan (2. M[eilen]) Chemnitz. (2. M[eilen]) Oberlungwiz (1 1/2. M[eilen]) Lichtenstein (1 1/2. M[eilen]) Zwickau. (1. M[eile]) und Reichenbach (2. M[eilen]) nach Plauen (2. M[eilen]) Chemn[itz] ist eine grose lebhafte Handelsstadt. Oberlungwiz, Poststation, ein 5/4 Stunden langes Dorf. Lichtenstein mit einem Schlo? geh?rt dem F?rsten v[on] Schoenburg. Zwikau betr?chtliche Stadt ist die lezte im Erzgeb?rgischen Kreis. Das Erzgeb?rge mit dem Voigtland, eine sehr raue Gegend mit wenig Feldbau, desto mehr Fabriken{498} und Handwerker. Es ist sehr gut bev?lkert, und hat grose, sch?n gebaute St?dte und D?rfer, und viel Wohlstand. Bey Zwickau ?ber die Mulde. Das artige Reichenbach ist das erste St?dtchen im Voigtland. Plauen hat ein groses Schlo?. Bey Plauen ?ber die weisse Elster.

17. durch Hof (3 1/2. M[eilen]) M?nchberg (2. M[eilen]) und Bernek (2 1/2. M[eilen]) nach Bayreuth. (1 1/2. M[eilen]) Hof ist die erste bayrische Stadt. Zwischen Hof und M?nchberg sieht man links das hohe Fichtelgebirge. Sehr kalte Witterung mit Schneegest?ber. Quartier in Bayreuth im goldenen Anker. Im Theater: R?nke und Schw?nke. In Bayreuth ?ber den Mayn. Wohlhabende Gegend um Bayreuth. —

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Hof ist der Wohnort des Jean Paul Richter{499}.

18. durch Creussen (1 1/2.) Pegnitz. (1 1/2. M[eilen]) Hilpoldstein (3. M[eilen]) Gr?fenberg (1. M[eile]) und Eschenau (1. M[eile]) nach N?rnberg (2. M[eilen]). Hildpoldstein, schlechtes St?dtchen mit einem Schlo? auf einem einzeln stehenden Felsen gebaut. N?rnberg alte grose Stadt an der Pegniz. Quartier im Reichsadler. Im Theater: die ZauberZither{500}.

19. durch Kloster Heilsbronn. (3. M[eilen]) nach Ansbach. (2. M[eilen]) Ansbach ist eine sch?ne Stadt mit einem grosen Schlo?. Quartier bey Regierungsrath Schnizlein. Den Sch[euermann]{501} besucht.

20. durch Feuchtwangen (3. M[eilen]) und Dinkelsb?hl (1 1/2. M[eilen]) nach Ellwangen (2 1/2. M[eilen]) Dinkelsb?hl letzte bayrische Stadt, ?ber Mittag in den 3. Mohren. Ellenberg, erstes w?rttembergisches Dorf. Ellwangen mit einem Schlo?. Der Sch?neberg bey Ellwangen. Quartier in der Post. Stadt-Commandant Oberst v[on] Alberti.{502}

21. Rasttag. Concert.

22. durch Aalen (2. M[eilen]) nach schw?bisch Gm?nd (2 1/2. M[eilen]) Quartier bey Kaufmann Mayer, (die m?nnliche Frau.)

23. durch Schorndorf (2 1/2. M[eilen]) und Waiblingen (2. M[eilen]) ?ber die Rems und den Neckar nach Ludwigsburg. (2. M[eilen]) Ueber Mittag in Schorndorf im Hirsch.

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In Ludwigsburg gab uns der Gouverneur, General v[on] Lilienberg{503}, die Nachricht, da? alle aus Russland zur?ckkommenden Officiers bis lezten des Monats Urlaub haben, worauf wir noch nach Stuttgart (1 1/2. M[eilen]) reisten.

24. Heute meldeten wir uns beym General Grafen v[on] Dillen, beym K?nig, beym General Grafen v[on] Scheler{504}, p.p.{505} Auf der Parade wurde ein Avancement publicirt,{506} wodurch ich OberLieutenant wurde. Nachmittags meldeten wir uns bey dem KronPrinzen. Abends 5. Uhr reiste ich mit Extra-Post durch T?bingen (4. M[eilen]) Hechingen (2 1/2.) und Balingen (1 1/2. M[eilen]) nach Tuttlingen (5 M[eilen]) um meine Mutter{507} zu besuchen){508} wo ich am

25. ankam. Am

30. reiste ich auf dem nemlichen Weg wieder nach Ludwigsburg (14 1/2. M[eilen]) zur?ck, und kam den

31. daselbst an.

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