Fünftes Capitel.
Bis hieher hatte ich, den Marsch durch Pohlen ausgenommen, gute Tage verlebt, und in meinem ganzen bisherigen Leben z?hlte ich wenige Tage des Leidens, aber keine der Noth. Jetzt sollte ich alle erdenklichen — die gr??lichsten Scenen des Ungl?cks, Jammers und Elends nicht nur sehen, sondern selbst f?hlen. Hievon aber war noch kein Gedanke in mir. Die goldenen Tr?ume von Ru?land waren zwar durch die Erz?hlungen der Pohlen und Preussen entschwunden, und ich war n?chtern geworden, aber weder ich, noch andere hatten nur eine Idee von dem Gr??lichen, das uns bevorstand. // S. 28//
Mit minder leichtem Mute trat ich am 4. Juny den Marsch nach Olezko an. Nach einigen Tagen traf ich mit meinem Regiment zusammen, und betrat am 14.ten zum zweytenmale das Herzogthum Warschau. In W?rballen wurde uns noch etliche Tage Ruhe geg?nnt, die zur Requisition von Lebensmitteln aus der Umgegend ben?tzt wurde. Auf Napoleons Befehl versah sich jedes Regiment auf 23. Tage mit Lebensmitteln. Starke Commandos durchzogen diesen ganzen Theil des Herzogthums Warschau, durchsuchten die H?user, nahmen an Lebensmitteln, was zu finden war, und liessen den Einwohnern nur einen 8t?gigen Bedarf. Auch ich hatte eines jener emp?renden Commandos, und noch ergreift mich beym Gedanken an dasselbe ein Schauer. 8. Tage nachher beym Uebergang ?ber den Niemen wurde der gr?ssere Theil dieses Raubes stehen gelassen, ob auf h?hern Befehl, oder Veranstaltung der franz?sischen Commiss?rs, wei? ich nicht, so viel aber ist gewi?, da? diese die Ungeheuern Vorr?the nachher um grose Summen verkauften.
Am 18. Juny fieng die gro?e Armee an, sich n?her zusammen zu dr?ngen, und gro?e Truppenmassen schoben sich gegen die Ufer des Niemens hin. Ein kleines Intermezzo machte noch bey Mariampol die Heerschau des Divisions-Generals Montbrun ?ber etwa 10,000. Mann Cavallerie, aber noch am n?mlichen Tage glaubten wir den Feldzug er?ffnen zu m?ssen, da wir // S. 29// mehrere Stunden in ausgesetztem Trabe vorr?ckten. Am 22. und 23. Juny w?lzten sich endlich ?ber die weitausgedehnten Ebenen dicht gedr?ngt unabsehbare Massen an den Gr?nzflu? vollends hinan, und harrten nun des Zeichens zum Uebergang. Schon mehrere Tagm?rsche hatte die franz?sische Armee ihren Zug durch Raub und Verw?stung des armen Landes bezeichnet, wie sollte es nun in Feindes Land werden?
Abends am 23. Juny wurden 1. Stunde oberhalb Kowno 2. Pontonsbr?cken ohne Hinderni? geschlagen, und einige Cavallerie-Regimenter setzten ?ber.
Am 24. Juny Morgens mit Tages-Anbruch fieng der Uebergang der grosen Armee ?ber den verh?ngnisvollen Strom an. Es war ein herrlicher Morgen; aber Nachmittags umzog ein furchtbares Gewitter den Horizont, und go? den Regen in Str?men herab. In 2. Tagen, die N?chte mit eingeschlossen, w?hrend welcher Zeit ein Regiment und ein Corps immer das andere dr?ngte, war der Uebergang vollbracht.
Die Division des Generals Watier de S[ain]t Alphonse an der Spize der Armee, gieng in 2 1/2. Tagen{618} ?ber Rumzisky und Zismory bis Sobilisky halbwegs{619} Troky vor. Die wenigen Feinde, die sich hie und da sehen liessen, wichen schnell zur?ck, ohne ihr Gl?ck mit uns versuchen zu wollen; den 26. Abends zeigten sie sich in bedeutender Menge, kehrten aber, als sie uns zum Angriff // S. 30// ger?stet sahen, bald wieder zur?ck. Am 27. r?ckte die ganze Armee n?her zusammen, um bey Wilna mit der russischen Armee zu schlagen, aber die Russen verbrannten nur die Hauptmagazine in Wilna, zerst?rten die Br?cke ?ber die Wilia, und lie?en die grose Armee beinahe ohne Blutverlust den 29. in Wilna einziehen. Auf 2. Strassen dr?ngte sich von hier aus die grose Armee so schnell als m?glich vorw?rts, um die fliehenden Russen zu erreichen, welche ihren R?ckzug auf D?naburg hin nahmen. Unsere Division hielt sich auf einer Neben Strasse, welche ?ber Widsy und Braslaw f?hrt. Die leichte Reiterey der Feinde machte nun bey nahe t?glich Miene, sich halten zu wollen, und nahm kleine Gefechte mit der unsrigen an; der Verlust war auf beiden Seiten unbedeutend, aber die Russen erreichten ihren Zweck, unser Vorr?cken aufzuhalten. Bey Swinsiany sollte am 4. July Rasttag gehalten werden, und nun griffen die Russen an, und brachten uns wenigstens um den halben Nutzen des Ruhetags.
Den 5. July sehr fr?h trat das Corps den Marsch wieder an und holte nach 1/2. Stunde den absichtlich langsam zur?ckgehenden Feind ein. Rasch sollte der Angriff beginnen, aber noch rascher hatte sich der gr?ste Theil der russischen Arrieregarde zur?ckgezogen, und einen Theil seiner Pl?nkler, so weit es das Terrain zulie?, rechts und links an der Stra?e vertheilt. // S. 31//
Unter unaufh?rlichem Gepl?nkel und manchen Neckereyen von Seiten der Russen, kamen wir nach 5. Stunden sehr ermattet vor einer Anh?he an, wo der General Wittgenstein{620} mit dem Herzog Alexander von W?rttemberg neben dem Dorfe Daugelisky eine Stellung genommen hatte, die durch einen vor ihr liegenden sumpfigen{621} Bach, durch mehrere Mor?ste und struppiges Buschwerk dem Angreifer bedeutende Schwierigkeiten entgegen stellte.
Der K?nig von Neapel, seit 2. Tagen F?hrer des ganzen Cavalleriecorps, schob unsere Brigade als Spitze zum Angriff vor, und stellte sie einstweilen in das gutgerichtete feindliche Canonenfeuer, als er aber die Schwierigkeiten des Terrains sah, gab er Befehl zum R?ckzug, um vorher Menschen und Pferde wieder Kr?fte sammeln zu lassen, und die feindliche Stellung n?her zu recognosciren. W?hrend dieser Zeit hielt eine Parthie Pl?nkler die feindlichen leichten Truppen zur?ck. Um 4. Uhr Nachmittags sollte der Angriff beginnen. Mit wenigen aber kr?ftigen Worten ermahnte der Oberste v[on] Waldburg sein Regiment zur Tapferkeit, und erinnerte es an die Aehnlichkeit des heutigen Tages mit dem von Linz{622}, und keiner bezweifelte die Eroberung der russischen Batterie. An der Spitze der Brigade umgieng das Regiment Herzog Louis durch ein unwegsames Gestr?ppe einen Morast, traf wieder auf die Heerstra?e, setzte in vollem Gallopp unter dem heftigsten Kanonenfeuer der Russen ?ber die Br?cke // S. 32// des Baches am Fu?e der feindlichen Anh?he, und formirte sich zum Angriff. Schnell zog sich die russische Artillerie zur?ck, und{623} ein Dragoner Regiment erwartete den Angriff. Es hielt den [sic!] Ungest?m der W?rttemberger nicht aus, sondern mu?te sogleich weichen. Eben dasselbe that das 2.te Regiment, aber das 3.te hielt Stand, und dr?ngte die braven Reiter, welche sich vergeblich um Securs{624} umsahen, endlich zur?ck. Hiedurch sah sich die 4.te Schwadron des Regiments, (bey der ich stand) welche zur Deckung des rechten Fl?gels einige Schwadronen Kosaken verjagt hatte, gleichfalls zum R?ckzug gen?thigt. Nun kamen zwar endlich die 2. andern Regimenter der Brigade heran, allein zu sp?t, und die ganze Frucht des tapfern Angriffs waren einige gefangene Soldaten und Pferde, wogegen von unserer Seite der OberstLieutenant Prinz von Hohenlohe in Gefangenschaft gerieth. Die Russen fanden aber f?r gut, einen 2.ten Angriff nicht abzuwarten, sondern zogen sich schnell zur?ck. Eine halbe Stunde nachher musterte der K?nig von Neapel das Regiment, beehrte es, als er die Fronte hinabritt, mit dem Ausruf: foudre, vous avez bien charge!{625} und versprach grose Belohnungen, die jedoch ausblieben. An diesem und dem folgenden Tage kamen sehr viele Ueberl?ufer, alle aus Russisch Pohlen.
Unser Verlust an diesem Tage war unbedeutend, um so auffallender war der grose Verlust der Russen an Menschen, besonders aber an Pferden. Durch dieses Gefecht gelangten wir ?brigens wieder // S. 33// zur Ueberzeugung , da? die Russen Stand halten k?nnen, wenn sie wollen.
Die Herstellung mehrerer abgebrannten [sic!] Br?cken veranla?te Tags darauf bey Daugelisky und den 8. bey Widzy Ruhetage, und nur kleine Abtheilungen von leichter Reiterey konnten zur Recognoscirung der Gegend und des Feindes ausgeschickt werden. Den 10.ten erreichten wir Braslaw, etwa 1 1/2. Tagesm?rsche von D?naburg.
Nach einem abermaligen Ruhetage, welchen die Ungewi?heit ?ber die St?rke des Feindes veranla?t haben mochte, zogen wir uns rechts gegen Druja hin, und kamen den 13. Abends in der N?he dieser Stadt und der D?na an. Den andern Tag war Druja von dem russischen Cavalleriecorps, dem zur Seite wir hieher gezogen waren, verlassen, und da man nicht wu?te, wohin es sich gewendet hatte, noch viel weniger aber seine St?rke kannte, so zog die Division auf Ikossna zur?ck, verst?rkte sich dort mit einer 2.ten Division, und gieng Tags darauf wieder gegen die D?na vor. Bis zum 20. Juli einschlieslich wurden an der D?na auf und ab Demonstrationen gemacht, bis sich die grosse Armee gegen Die?na hin zusammen gezogen hatte, um die Haupt Armee des Feindes, welche mit der Verlassung der Schanzen bey D?naburg ihren (wirklichen oder Schein) Plan, nach Riga sich zur?ckzuziehen, aufgegeben, und nun den Weg nach Pollozk, von wo ihr noch die Stra?en nach Petersburg und Moskau offenstanden, eingeschlagen hatte, schnell zu verfolgen, und // S. 34// sie wo m?glich zu einer entscheidenden Schlacht zu bringen.
Den 21. Juli trafen wir mit der grosen Armee bey Diesna zusammen, und Tags darauf sollte ein Cavalleriecorps von etwa 18. Regimentern auf das rechte D?naufer ?bersetzen. — Bis hieher hatte sich die russische Armee zur?ckgezogen, ohne sich in ein einziges bedeutendes Gefecht einzulassen, und die wenigen Scharm?tzel, die sie lieferte, konnten dem Ganzen keine andere Wendung geben. Mancher Kampflustige in unserer Armee f?rchtete, es m?chte Friede gemacht werden, ehe die Russen ein einzigesmal zum Schlagen gebracht w?rden.
Die Vertheidigung ihres Antheils an Pohlen scheint nicht in dem Plan der Russen gelegen zu haben, wohl aber die Verheerung desselben. Ueberall wo wir hinkamen, hatten dieselben die Wohnungen niedergebrannt, die Einwohner in das Innere der W?lder verjagt, und uns nichts als rauchende Tr?mmer und Brandst?tten hinterlassen, alles Vieh war entweder von der russischen Armee wegetrieben, oder von den Einwohnern gefl?chtet, alle Vorr?the an Lebensmitteln f?r Menschen und Vieh waren bey Seite geschafft, oder verbrannt, und die diesj?hrigen Feldfr?chte hatten die Zeitigung{626} noch lange nicht erreicht. In Wilna allein waren noch Lebensmittel zu finden, allein sie wurden sogleich zum Unterhalt der Garden, welche in m?sigen Tagm?rschen der Armee folgten, bestimmt. // S. 35//
Durch diese Verheerungen wurde die grose Armee in ihren raschen Fortschritten nat?rlicherweise sehr gehemmt, es stellte aber auch die nat?rliche Beschaffenheit des Landes sehr bedeutende Hindernisse in den Weg. Der gr?ste Theil des Weges vom Niemen nach Wilna, und von da noch etwa 15. Stunden weiter, im Ganzen etwa eine Strecke von 45. Stunden und ungef?hr 1. Tagmarsch von Diesna mit 8—10. Stunden ist so sandig, der ?brige Weg aber vom Niemen bis Diesna war{627} so l?chericht{628} und so zu sagen bodenlos, da? er bey der besten Witterung nur mit M?he und Anstrengung gebraucht werden konnte, und diese M?hseligkeiten wurden noch durch die zwar kurzen, aber desto steilem Abh?nge und ?brigen De- fileen{629}, von welchen allen das eben gesagte in h?herem Grade gilt, auf das H?chste gesteigert.
Alles dieses war jedoch noch nicht genug, sondern es trug auch die Witterung zu unserem Verderben ihr m?glichstes bey. Vor dem Uebergang ?ber den Niemen hatte uns eine anhaltende dr?ckende Hitze fast ausged?rrt, mit dem Uebergang ?ber den Niemen fieng ein 3.t?giges Regenwetter an, wo sich das Wasser stromweise vom Himmel ergo?, dann Sonnenschein und wieder mehrt?giger Regen, hierauf unertr?gliche Hitze und zur Abk?hlung wieder Regenwetter, als // S. 36// wollte sich der Himmel alles seines Wassers entladen.
Wenn man nun die starken Tagem?rsche, deren es in dieser Zeit viele gab, in Erw?gung zieht, hiebey die f?rchterlichen Plazregen in steter Abwechslung mit der dr?ckenden Sonnenhitze, und die tief sandigten, l?cherichten und morastigen Wege und steilen Defileen ebenfalls nicht vergi?t, und ferner bedenkt, da?, wie schon oben gesagt, der mit so vieler M?he und unter so manchen Mi?handlungen erworbene Vorrath an Lebensmitteln am Niemen eine Beute der franz?sischen Commiss?rs ward, und manchen Regimentern nicht auf 3. Tage Vorrath blieb, und da? auch dieser bey der allgemeinen Verheerung von Seiten der Russen nirgends mehr erg?nzt werden konnte, und da? nun die ganze Nahrung wohl bey 4/5. der Armee aus Fleisch von schlechtem, abgetriebenem Rindvieh, wovon jedes Regiment wenigstens Eine Heerde nachf?hrte, und das Getr?nk nicht etwa aus geringem Branntwein, oder wenigstens gutem Wasser, sondern aus stinkendem
Cisternen- und faulem Wasser bestand, wenn man die? alles bedenkt, so wird es keine Verwunderung erregen, da? schon 2. bis 3. Tage nach dem Uebergange ?ber den Niemen mancherley Krankheiten, namentlich bey den Fu?g?ngern{630} ausbrachen, und etliche Tage sp?ter sich auch bey den Reutern ?usserten. Diese Krankheiten bestanden haupts?chlich in Diarrh?e und Wechsel- und Nervenfiebern.{631} Zu Vergr?sserung aller dieser Unf?lle diente vorz?glich // S. 37// auch der Mangel an Futter f?r die Reut- und Zug-Pferde, welche fr?her an das beste Futter gew?hnt, nun mit gr?n abgem?hten Fr?chten sich begn?gen, dabey jeder Witterung trozen, und die ?ussersten Strapatzen ausdauern sollten.
Schon vor Wilna waren hunderte vor Mattigkeit gefallen, und als die Armee die Ufer der D?na erreicht hatte, waren es tausende von Pferden weniger. Alle diese Umst?nde, so wie sie zur Schw?chung des Heeres dienten, f?hrten als nat?rliche Folge auch eine Z?gellosigkeit herbey, welche mit dem schnellem oder langsamem Fortschreiten zur g?nzlichen Aufl?sung der einzelnen Heeres-Abtheilungen immer gleichen Schritt hielt. Unaufhaltsam gieng die ganze Armee ihrem Verderben entgegen, aber allgemein war der Glaube und die Hoffnung, die Eroberung der Hauptstadt Moskau oder Petersburg m?sse den Frieden bringen, und die Uebriggebliebenen vom Untergange retten. In diesem Zustande, mit diesen Hoffnungen, aber an Mannschaft um 1/15. schw?cher war die grose Armee den 22. July bey Diesna und in der Umgegend an der D?na versammelt.{632} —
Mit gespannter Erwartung war ich an dem Niemen angekommen. Der Eintritt in Feindesland erregte bey mir tr?be Ahnungen. Hunderttausende waren wohl unsere Kampfgenossen, M?nner in der sch?nsten Bl?te des Alters. Jauchzend ?berschritten sie den verh?ngni?vollen Flu?. Eine d?stere Stille empfieng // S. 38// sie am feindlichen Ufer. Ueberall dunkle Waldungen, selten eine verlassene Wohnung, noch seltener ver?dete D?rfer, nirgends ein Bewohner des Landes. Das Schicksal dieser Hunderttausende, deren ich Einer war, fiel mir schwer auf's Herz. —
Bey dem Uebergang ?ber den Niemen hatte ich die Ehre, als Ordonanz-Officier zum General Montbrun commandirt zu werden, eine Ehre, die ich bey dem Mangel an Fertigkeit in der franz?sischen Sprache gerne abgelehnt h?tte. Indessen dauerte dieser Auftrag nicht l?nger als 3. Tage. Wenn ich bey Tage im Gefolge des Generals, oder mit Befehlen verschickt, meine Pferde und mich m?de geritten hatte, so ward mir gleichwohl bey Nacht keine Ruhe zu Theil. Die erste Nacht brachte ich unter heftigen Regeng?ssen an einem erl?schenden Feuer zu, wo ich, ohne Lebensmittel, den Egoismus der Franzosen, denen es nicht daran fehlte, die aber nicht gerne mittheilten, verw?nschte, und in der andern Nacht ward ich zum K?nig von Neapel verschickt, wo ich mich wenigstens eines guten Mahles zu erfreuen hatte.
Am 26. kam ich wieder bey dem Regiment an, allein schon am 29. traf mich die Reihe, die Bagage zu f?hren. Das Corps r?ckte schnell vorw?rts, ich mit schweren W?gen{633}, abgetriebenen Pferden, unter unaufh?rlichem Regen langsam nach. In vielen Defileen blieben W?gen und Pferde stecken, verrammelten den Weg, verhinderten das Nachr?cken der folgenden, und so // S. 39// gelang es mir weder an diesem Tage, noch an den 3. folgenden, mein Regiment wieder zu erreichen, und erst am 4. Juli Abends, nach unz?hligen M?hseligkeiten, die bey dem Commandanten nur theilweise Anerkennung fanden, traf ich wieder beym Regiment ein, und hatte von Gl?ck zu sagen, da? ich nicht mehr als 1/3. der Lebensmittel und Bagagew?gen aus Mangel an Bespannung zur?cklassen mu?te. In Wilna konnte und durfte ich mich mit meinen W?gen nicht aufhalten, auch h?tte ich davon durchaus keinen Nutzen gehabt, weil auch nicht um Geld Lebensbed?rfnisse von den erschrekten Einwohnern zu bekommen waren. Wilna ist eine sch?ne grose Stadt. — Am Tage nach meiner Wiederankunft bey dem Regiment wohnte ich dem Gefechte bey Daugelisky bey. Tags darauf stand ich auf Piquet. Am 8. July machte ich mit Rittmeister v[on] Reinhardt eine grose Recognoscirung bis Obsa. Mehrere Tage lang hatte ich an einer heftigen Diarrh?e, die ich in Folge des faulen Sumpfwassers und des abgetriebenen Fleisches erhalten hatte, bedeutend gelitten.
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