Einleitung.

Meine Eltern hatten mich zum Studiren bestimmt, aber ehe ich die Universit?t beziehen konnte, hatte der K?nig eine Verordnung erlassen, wornach ferner nur die S?hne solcher Beamten, die im Staatsdienste angestellt waren, und die Ehre hatten, Wappenkn?pfe zu tragen, ohne allerh?chste Erlaubni? studiren d?rften. Mein Vater war ein Stifungsbeamter, und trug daher keine Wappenkn?pfe. Ich mu?te also die Erlaubni? zum Studiren nachsuchen. Die? geschah im Jahr 1809, es erfolgte aber, wie unter den damaligen Verh?ltnissen vorauszusehen war, eine abschl?gige Antwort. Nun trat ich in eine Schreibstube, wo es mir nicht gefiel, mit der Ueberzeugung, da? ich ?ber kurz oder lang zum Milit?rdienst werde ausgehoben werden. In dieser Ueberzeugung bewog ich endlich meine Mutter — mein Vater war indessen gestorben — zur Einwilligung, da? ich als Freywilliger und als Cadet in das Milit?r treten durfte. Im Juny 1809. fing demnach meine milit?rische Laufbahn an.{573} Als Cadet bey der Depotcompagnie der Garde zu Fu? wohnte ich einem Theile des Feldzuges gegen die Vorarlberger Insurgenten{574} und einigen kleineren Gefechten bey.{575} Im folgenden Jahre ward ich auf mein Gesuch als Cadet zum LeibChevauxlegers-Regiment versetzt, und nach 4. Wochen im Juny 1810. zum Unterlieutenant im reitenden J?gerregiment Herzog Louis bef?rdert.{576} Meine Garnison hatte ich anfangs in Zwiefalten, sp?ter in Ehingen, und zulezt in Riedlingen.{577} Der Friede hatte nun schon zwey Jahre gew?hrt, und fing an, sowohl den gedienten Soldaten, // S. 2// als den neuen zur Last zu werden. In der Garnison gieng das Avancement{578} langsam, und manche hatten sich auch in Schulden, oder andere Verh?ltnisse gesteckt, die ihnen eine Aenderung der Garnison, insbesondere einen neuen Krieg w?nschenswerth machten. Ich war auf eine unangenehme, jedoch heilsame Art vor dem Schuldenmachen bewahrt worden, und hatte also diesen Grund zum Wunsche nach einer Ver?nderung nicht, dagegen langweilten mich das Garnisonsleben mit allen seinen Anh?ngseln, und die ausschlieslichen Gespr?che von Pferden, Liebe und Wein, haupts?chlich aber machte der Wunsch, bald zu avanciren und mein Gl?ck in B?lde zu versuchen, die Sehnsucht nach einem Kriege in mir eben so sehr rege, wie bey meinen Kameraden.