November 1812.
Den l.ten abmarschirt, den 3.ten in Semlewo, und den 5.ten in Dorogobuz angekommen; zwischen Semlewo und Dorogobuz kamen die ersten Fl?chtlinge der Armee{466} zu uns, und benachrichtigten uns von der grosen allgemeinen Deroute{467} {468}. Noch am 5.ten verlie?en wir Dorogobuz wieder, gingen gegen Smolensk zur?ck, wo wir am 9.ten ankamen.
(7.ter Tessin102 t)
Die Witterung war bis zum 7.ten anhaltend heiter, wiewohl etwas rauh. Am 8.ten wehte ein ausserordentlicher Wind mit Schneegest?ber, und von{469} starkem Frost begleitet, der so schnell zunahm, da? schon am 9.ten
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die K?lte beynahe unertr?glich war.
Vom 9.ten bis zum 12.ten war ich in Smolensk, wo gerade zu der Zeit die K?lte am geringsten war.{470} (Ankunft der weiteren Offiziers vom Regiment, das seit dem 18. Oct[o]b[e]r v?llig aufgel?st war{471}. Wogen und Dr?ngen der franz?sischen Armee. Meine Gef?lligkeit gegen Gg.{472} Mein Entz?cken bey einer ordentlichen Mahlzeit. Verlust meiner Pferde wegen Mangels an Fourage und Obdach.)
13. Auf der Stra?e nach Minsk abmarschirt, und den
15. in Krasnoi angekommen. (Ro?braten.) W?hrend des Marsches am 15. von Kosaken rechts und links eskortirt, die uns best?ndig bekanonirten.{473} Am 15. nachts bey Sarokino bivouacquirt.
Attaque der Kosaken auf das franz?sische Hauptquartier, in der Nacht vom 15. auf den 16. in Krasnoi.
16. durch Lady.
17. durch Dumbrowna.
18. ?ber den Dniepr (zum letzten Mal) nach Orsza.
19. Ruhetag (1. neues paar Bundstiefel bekommen.)
20. Marsch auf der Strase nach Minsk. Von den Kosaken gejagt. (Meine Lebensmittel gehen{474}
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mit meinem letzten Pferdchen, meinem Mantel und meiner Armatur verloren. Sch?ndlichkeit einiger Chev[eaulegers]).
21. durch Toloczyn.
22. nach Bohr. (Artigkeit des Hauptmanns Grafen v. d. L.{475})
23. Ruhetag.
24. Marsch, (?ber Nacht in einer Heuscheune) die Commission{476}, die J?ger des Regiments zu sammeln.
25. durch Krupki und 2. Stunden weiter, (?ber Nacht im Wald auf blossem Schnee.). Mein ausserordentliches Gl?ck, einen Pelz zu kaufen zu{477} bekommen.)
26. Marsch (Heute fand ich meinen Bedienten mit 2. Pferden wieder.) ?ber Nacht in einem D?rfchen. Wie ich gelabt wurde. Von Smolensk bis hieher gieng ich zu Fu?e.
27. durch Boriszow, wo die Armee eine kleine Stra?e rechts gegen Wilna zu einschlug, bis in ein D?rfchen 1/2. Stunde von der Br?cke ?ber die Beresina. (Wie Gg.{478} seinen Muth an mir zu k?hlen suchte.)
28. Morgens fr?h um 3. Uhr brach ich mit meinen J?gern, so viel ich den Tag vorher zusammengebracht
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hatte, auf, um zeitig die Beresina zu passiren. (Bey dem D?rfchen Sembin, 15 Werste{479} {480} {481} oberhalb Boriszow, waren 2. Br?cken zum Uebergang f?r die Armee geschlagen. Erst Nachmittags um 2. Uhr erreichte ich dieselben, nachdem ich vorher 2. mal mit meinem Pferde umgeworfen, und das erstemal vom Quartiermeister Veihelmann114 vom Regiment, und das zweitemal von einem s?chsischen K?rassier vom Tode des Erdr?ckens und Zertretens gl?cklich gerettet worden war. Mit H?lfe dieses K?rassiers erstieg ich die Br?cke, und passirte sie kaum 1/2. Stunde vorher, ehe die russischen Kanonenkugeln und Granaten in die an der Br?cke zusammengedr?ngte Menschenmasse hineinschlugen.
Mit dem W?rttembergischen Hauptquartier gieng ich auf der Stra?e nach Wilna vorw?rts, verlie? es aber wieder denselben Tag, und ?bernachtete in dem Hause eines Slachcic115 1/4. Stunde von der Stra?e abw?rts.{482}
29. Starker Marsch, durch Zabin auf ein Dorf. (Abends von Kosaken allarmirt.)
30. Marsch in Begleitung des Quartiermeisters Veihelmann vom Regiment, der f?r mich, da ich schon seit mehreren Tagen an der Diarrhoe{483} litt, und ganz entkr?ftet war, auf's
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beste sorgte, und dem ich es zu danken hatte, da? ich nicht liegen blieb, und den Russen in die H?nde fiel.